Global Stratotype Section and Point

Typlokalität der Anisium-Ladinium-Grenze, ein Kalkstein-Aufschluss bei Bagolino in den italienischen Alpen, rechts unten eine Nahaufnahme des „Golden Spike“.
Die Basis des Ediacariums mit dem „Golden Spike“ (unten) in ihrer Typlokalität, ein Dolomit-Aufschluss am Enorama Creek, Flinderskette, Südaustralien

Global Stratotype Section and Point (auch Global Boundary Stratotype Section and Point, wörtlich „Profil und Punkt des weltweiten Grenz-Stratotypus“, kurz GSSP) ist die Bezeichnung für einen geologischen Aufschluss mit marinen Sedimentgesteinen, der als Referenz (Typlokalität) für die Grenze einer chronostratigraphischen Einheit dient. Das geologische Profil des Aufschlusses wird bis ins Detail geologisch untersucht und beschrieben. Die Lage der entsprechenden Grenze im Profil ist meist durch das Erstauftreten eines bestimmten Fossils definiert und im Aufschluss markiert.

Inzwischen existieren mehr als hundert GSSPs (siehe Abschnitt unten: Liste aller GSSPs). Mit Ausnahme des Ediacariums haben bislang nur Einheiten des Phanerozoikums einen GSSP.

Die Festlegung der weltweit gültigen GSSPs geschieht durch die International Commission on Stratigraphy (ICS), eine Unterorganisation der International Union of Geological Sciences (IUGS). Das dabei anzuwendende GSSP-Verfahren ist ebenfalls genau definiert. Es wurde 1976 in der ersten Ausgabe des International Stratigraphic Guide[1] dokumentiert und erstmals 1977 bei der Festlegung der Grenze zwischen den Systemen Silur und Devon am Klonk im zentralen Teil der Böhmischen Masse (heute Tschechien) angewendet.[2]

  1. H. D. Hedberg (Hrsg.): International Stratigraphic Guide. J. Wiley, New York 1976.
  2. D. J. McLaren: The Silurian-Devonian Boundary Committee: a final report. S. 1–34 in: A. Martinsson (Hrsg.): The Silurian-Devonian Boundary. IUGS Series A, Bd. 5. Schweizerbart, Stuttgart 1977.

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